Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage nach den historischen und sozialpsychologischen Ursachen für die Eskalation interethnischer Konflikte am Beispiel des Bosnienkrieges der Jahre 1992 bis 1995.
In den Medien wird dieser Krieg als der größte Fall eines Genozidverbrechens seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa angesehen. Daher wird zur Einführung in die Thematik zunächst erläutert, was unter dem Begriff des Genozids zu verstehen ist. Desweiteren wird auf die begangenen Kriegsverbrechen mit besonderem Blick auf die angewandte sexuelle Gewalt gegen Frauen, eingegangen.
Um die historischen Ursachen für die interethnischen Konflikte in Bosnien zu ergründen, wird im Detail die Zeit des kommunistischen Jugoslawiens unter Josip Broz Tito betrachtet. Unter den Aspekten der Ökonomie, der Politik und der nationalistischen Ideologie, soll dem Leser die Multikausalität und die Wechselwirkung dieser Faktoren dargestellt werden. Im Vorfeld jedoch gibt es eine kurze Exkursion in die weiter zurückliegende Vergangenheit, welches die Übergänge der Balkanregion in unterschiedliche Fremdherrschaften und ihre Bemühung um die Selbstbestimmung beschreibt.
Um die sozialpsychologischen Bedingungen dieser Kriegsereignisse nachzuvollziehen, soll zunächst geklärt werden, worum es sich bei interethnischen bzw. ethnopolitischen Konflikten handelt. Anschließend geht man der Frage nach, wie dieser Konflikttypus überhaupt entsteht. Hierzu wird die Theorie des relativen Gruppenwertes von Donald Horowitz vorgestellt, welches auch Aufschluss darüber geben soll, wie ethnische Gruppen mobilisiert werden. Dementsprechend wird im vorletzten Punkt auf die Instrumentalisierung von Feindbildern als wesentlicher Bestandteil strategischer Kriegsführung eingegangen. Das Ende bildet eine kurze Darstellung der Täterprofile.
Andere im Grunde wichtige Aspekte, die in diese Thematik hätten miteingebracht werden können, wurden jedoch ausgelassen; wie z.B. die Rolle der UN und die Bedeutung der Medien. Denn diese Punkte für sich sind inhaltlich sehr umfangreich und verdienen eine jeweils eigene Darstellung.
Andere im Grunde wichtige Aspekte, die in diese Thematik hätten miteingebracht werden können, wurden jedoch ausgelassen; wie z.B. die Rolle der UN und die Bedeutung der Medien. Denn diese Punkte für sich sind inhaltlich sehr umfangreich und verdienen eine jeweils eigene Darstellung.