Die Brücke über die Drina

Die Brücke über die Drina
"Die Brücke über die Drina" - Coverbild des gleichnamigen Romans von Ivo Andric

3 Sozialpsychologische Bedingungen

3.1 Was sind ethnopolitische Konflikte?

Die Autorin Tania Wettach-Zeitz unterscheidet zwischen vier Konflikteben(45) und ordnet den Bosnienkrieg der Jahre 1992-95 unter die Kategorie eines ethnopolitischen Inter-Gruppen-Konfliktes ein. Ethnopolitische Konflikte würden sich durch einen Zusammenhang von Interessen- und Identitätskonflikt und im Falle einer Eskalation durch extreme Grausamkeit kennzeichnen, dessen Entstehungsbedingungen auf einen komplexen Pool von Faktoren, wie z.B. historische Erfahrungen, Organisationsgrad, Umfeld, nationale und internationale Kontexte, beruht. Dieser Konflikttypus sei äußerst schwer beizulegen. Es hinterließe gravierende und kaum überwindbare Spuren in den Köpfen der Menschen und damit in der Gesellschaft, weshalb ein erneutes Ausbrechen stets möglich sei. Es führe zu einer extremen Polarisierung der Gesellschaftsgruppen, einer hohen Emotionalität bzw. Gewaltbereitschaft, zu einer Stereotypisierung und Dämonisierung des jeweils anderen. Daher fänden nach einem solchem Konflikt interethnische Begegnungen bzw. Interaktion kaum noch statt (Wettach-Zeitz, 2008, S. 17ff.).


3.2 Entstehung ethnopolitischer Konflikte

3.2.1 Theorie des relativen Gruppenwertes nach Donald Horowitz
 
Es bestehen mono- und multikausale Ansätze, um das Phänomen ethnopolitischer Konflikte zu erklären. Monokausale Ansätze bieten jedoch nur stark verkürzte und unbefriedigende Erklärungen an, indem sie die Ursache ausschließlich in kulturellen Differenzen(46), in divergierende ökonomische Interessen oder in den Bestrebungen der ethnischen Eliten sehen. Die Tatsache, dass eine kulturelle Identität als eine dynamische soziale Konstruktion zu betrachten ist, welche nicht die einzige Handlungsorientierung eines Individuums darstellt, wird hier gänzlich außer Acht gelassen. Als Beispiel einer multikausalen Erklärungsbemühung soll nun die Theorie des relativen Gruppenwertes von Donald Horowitz vorgestellt werden(47) (Wettach-Zeitz, 2008, S. 23f.). „Nicht die Exklusion einer Ethnie im interethnischen Wettbewerb, sondern der Zusammenhang von Ethnie und Klasse in spezifischen Gesellschaftsformationen stellen für Horowitz die Ursache ethnopolitischer Konflikte dar“ (zit. n. Wettach-Zeitz, 2008, S. 25).

Die Intensität dieses Konflikttyps und die mit ihr verbundene Emotionalität begründet Horowitz damit, dass in der Wahrnehmung der eigenen Ethnizität auch die Vorstellung einer gemeinsamen Abstammung mit hineinspielt. Die ethnische Gruppe wird als erweiterte Familie wahrgenommen, weshalb die Bedeutung der Ethnie sich in Analogie zur gesellschaftlichen Stellung der Familie befände. Das theoretische Fundament entnimmt Horowitz der allgemeinen Gruppenpsychologie Henri Tajfels und Leon Festingers. Demnach besäßen Menschen einen grundlegenden Drang durch Vergleiche mit anderen sich selber zu bewerten und Gruppen zu bilden.(48) Ziel sei es eine positive persönliche und soziale Identität(49) zu erlangen, welche jedoch gleichzeitig mit einer negativen Fremdwahrnehmung einhergeht (Wettach-Zeitz, 2008, S. 25ff.). 

Auch wenn man, laut Horowitz, die Konkurrenz um materielle Güter ausschließt, würde es aufgrund der Tendenz zum sozialen Vergleich ein sozialer Wettbewerb zwischen den Gruppen entstehen, indem letzten Endes es zu einer Auf- bzw. Abwertung der Gruppen kommt. Der Gruppenvergleich bewege sich primär auf der Dimension einer Gegenüberstellung einer fortschrittlichen (progressiven) gegenüber einer rückständigen (traditionellen) ethnischen Gruppe. Während die rückständige Gruppe sich schwach, unterlegen und benachteiligt fühlt, ist sie bemüht ihre Defizite aufzuholen und den Anschluss an die fortschrittliche Gruppe zu erreichen. Denn zum einen empfinden sie diese als Bedrohung des Eigenwertes, wodurch die Angst vor der Dominanz der fortschrittlichen Gruppe zur existentiellen Angst sich umwandeln kann. Die Reaktion, welche dieser Realitätswahrnehmung folgt, besteht aus Feindschaft und Aggression gegenüber der fortschrittlichen Gruppe bzw. dem out-group, um die eigene Angst zu reduzieren und um den Selbstwert zu steigern.(50) Der Austragungsort des Wettbewerbs der ethnischen Gruppen ist die Politik, denn durch politische Macht können die Konkurrenten den Zugang zu materiellen Gütern sichern und es symbolisiert den Gruppenstatus(51) (Wettach-Zeitz, 2008, S. 26ff.).


3.2.2 Ranked and unranked ethnic groups

Horowitz sieht in dem Zusammenhang von Klasse und Ethnie die ausschlaggebende Bedingung für die Kategorisierung der ethnischen Gruppen und unterscheidet zwei Formen: ranked und unranked ethnic groups. Mit der Bezeichnung ranked ethnic groups werden jene Gesellschaften bezeichnet in denen einzelne Klassen einzelnen ethnischen Gruppen zugeordnet werden und der relative Gruppenwert festgelegt ist. In allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen befinden sich die ethnischen Gruppen in einer Über- und Unterordnung. In einer Gesellschaft mit unranked ethnic groups sind sämtliche Gruppen über alle gesellschaftlichen Klassen in einer parallelen Anordnung verteilt. Die ethnischen Gruppen würden intern stratifiziert nebeneinander existieren und ihr Gruppenstatus variiere je nach Gesellschaftsbereich. Der relative Gruppenwert sei daher nicht festgelegt. Horowitz attestiert beiden Gesellschaftsformationen eine Anfälligkeit für Konflikte, da im ranked system die Entmachtung der dominanten ethnischen Gruppe im Vordergrund steht (Bsp.: 1959 Ruanda, 1964 Sansibar), geht das Konfliktpotential beim unranked system von der Furcht an der politischen Macht nicht partizipieren zu können aus (Wettach-Zeitz, 2008, S. 28f.). „‘Unranked systems‘ gehen, so Horowitz, aus Eroberung und Gefangennahme hervor, ‚ranked systems‘ aus Migration und schwächeren Formen der Invasion, die keinen Eroberungsfeldzug darstellen“ (zit. n. Wettach-Zeitz, 2008, S. 29; Hervorh. im Orig.).



3.2.3 Die Mobilisierung ethnischer Gruppen

Ausgangspunkt ist Hechters These, dass Menschen kosten-nutzen-orientiert agieren. Die Teilnahme an kollektiven Bewegungen bzw. Aktionen müsse als Gewinnbringender wahrgenommen werden. Hierfür seien laut Horowitz drei Faktoren ausschlaggebend. Zu aller erst muss die ethnische Gruppe über einen gewissen Organisationsgrad inklusive Ressourcen verfügen. Unabhängig von der Erfolgswahrscheinlichkeit der Unternehmung muss für den Teilnehmenden auch die Aussicht auf eine Belohnung bestehen. Als zweites müsse durch Sanktionsmechanismen eine soziale Kontrolle ausgeübt werden, um eine Nichtteilnahme als alternative Handlungsweise möglichst auszuschließen. Als letztes muss die Angst(52) um die eigene Sicherheit in die Situationswahrnehmung Eingang finden, weil dann das Individuum Schutz in der Gruppe sucht und umso mehr dazu geneigt ist, sich anzupassen (Wettach-Zeitz, 2008, S. 29f.).

Dies geschieht z.B. wenn man in der subjektiven Wahrnehmung eine Statusveränderung, eine Gefährdung des relativen Gruppenwertes oder eine existentielle Bedrohung befürchtet. Außerdem muss die eigene Wahrnehmung eines Sicherheitsdilemmas durch die Wahrnehmung anderer, mehrerer Personen geteilt bzw. bestätigt werden. Eine kollektive Situationswahrnehmung benötigt jedoch eine gemeinsame Identität bzw. Gefühl der Gruppenzugehörigkeit, welches Mittels dem Gebrauch von Symbolen und Riten, im alltäglichen Leben gepflegt wird.(53) An dieser Stelle treten die Führungspersönlichkeiten ethnischer Gruppen als Sprecher bzw. Moderatoren der gemeinsamen Interessen und Situationswahrnehmung, sowie als mögliche Katalysatoren ethnischer Mobilisierung auf. Sie bedienen sich der Reinterpretation ethnisch definierter Gemeinsamkeiten, wie z.B. Symbolen und Mythen, sowie der Erweiterung und Sakralisierung dieser (Wettach-Zeitz, 2008, S. 30f.).

Nach Horowitz kann eine Mobilisierung der Massen durch politische Eliten nur gelingen, wenn sie auf ‚fruchtbaren Boden‘ fällt, d.h. wenn die Massen sich schon mit ihrer Gruppe identifizieren und sich ein Wir-Bewusstsein herausgebildet hat. Die Mobilisierbarkeit der Masse von Angehörigen einer ethnischen Gruppe hängt des Weiteren von der Stärke des Solidaritätsgefühls, den Führungsqualitäten der ‚ethnic entrepreneurs‘, der Gruppengröße, aber auch von der geographischen Distribution ab (zit. n. Wettach-Zeitz, 2008, S. 31; Hervorh. im Orig.).

Bis hierhin waren es gruppeninterne Bedingungen, die zur Mobilisierung ethnischer Gruppen führen. Gruppenexterne Bedingungen gehen von situationellen Faktoren, politischen Vermittlungs- und sozialen Kontrollinstanzen, sowie staatlichen Institutionen aus. Im Detail benennt Horowitz folgende Rahmenbedingungen: a) den staatlichen Gewaltmonopol, welches eine Ungleichbehandlung bestimmter Gruppen begünstigt; b) die institutionelle Ausgestaltung des politischen Systems, indem die Ungleichheit strukturell verankert wird; c) den Regimetyp und d) die internationalen Beziehungen, die sich in Form von Hilfsstellungen (Allianzen mit bestimmten Gruppen, finanzielle Unterstützung, Waffenlieferung, etc.) äußern können (Wettach-Zeitz, 2008, S. 31).



3.3 Feindbilderkonstruktion als Instrument der Kriegsführung


Die Feindbildkonstruktion ist eine Zuschreibung von äußerst negativen Eigenschaften, wodurch eine nicht zwanghaft auf realen Tatsachen beruhende Wahrnehmung des Gegners erzeugt werden soll, welches im Extremfall die Inhumanität des Gegners betont und zwecks psychologischer Kriegsführung gebraucht wird.(54) Oft schreiben sich die gegnerischen Parteien dieselben Eigenschaften zu. Ziel ist es, den Gegner zu demoralisieren und die Wehr- und Kampfbereitschaft der eigenen Gruppe zu steigern. Auf diese Weise wird auch versucht die eigenen Ziele und Handlungen zu legitimieren. Durch Propaganda und dem Schüren von Feindbildern soll ebenfalls die Tötungshemmungen unter den Soldaten reduziert werden (Calić, 1995, S. 108f.).

Mit fortdauernden Kriegshandlungen festigt sich die Überzeugung der Richtigkeit des Feindbildes, weshalb die eigene Position und eine Aggressionssteigerung gerechtfertigt erscheinen. Grundsätzlich gilt, dass Feindbilder produziert und manipuliert werden können. In diesem Zusammenhang darf die Rolle der Medien innerhalb eines Konflikts nicht unterschätzt werden. In Analogie zu Harald Welzer betont Marie Janine-Calic ebenfalls, dass im Falle fehlender zuverlässiger Medieninformationen die mündlichen Verbreitungsformen (Bsp.: Gerüchte) an Relevanz gewinnen. Gesellschaften, die über keine unabhängigen Medien verfügen, sind anfälliger für die Aufnahme manipulierter bzw. diktierter Situationswahrnehmung; da sonst keine anderen Möglichkeiten bestehen das eigene Orientierungsbedürfnis zu stillen (Calić, 1995, S. 109f.).


Ein widersprüchlicher Inhalt nationalistischer Propaganda ist, dass neben der Überlegenheit der eigenen Ethnie, gleichzeitig die eigene Benachteiligung, Ausbeutung und existentielle Bedrohung beschworen werden. Wie das alles funktioniert kann man dem serbischen Nationalismus entnehmen. Sie bedienten sich drei Grundargumente, um ihre Position zu rechtfertigen: 1. habe sich das serbische Volk in der Geschichte stets für andere geopfert, 2. dennoch sei sie stets benachteiligt worden und 3. sie seien seit Jahrhunderten von einem eventuellem Genozid bedroht (Calić, 1995, S. 112f.). „Historisches Selbstmitleid dient dann als ideologisches Bindemittel zur Schaffung einer nicht mehr kritisierten und kritisierbaren nationalen Solidarisierung“ (zit. n. Calić, 1995, S. 115).

Im Falle des interethnischen Konfliktes in Bosnien ist zu sagen, dass die Feindbildkonstruktion vor allem gegen die Muslime gerichtet war, wodurch der bestehende Konflikttatbestand zu einem religiösen Showdown der christlichen gegen die islamische Welt stilisiert wurde. Sowohl von serbischer als auch kroatischer Seite vernahm man den Vorwurf, dass die Muslime fundamentalistisch seien und einen Gottesstaat errichten wollen würden, welchen sie mittels einer demographischen Invasion zu erreichen gedenken (Calić, 1995, S. 113f.). 



3.4 Sozialprofil der Täter


3.4.1 Wo liegt der Ursprung aggressiven Verhaltens?
 


Um diese Frage zu beantworten gebe es laut Calić vier Erklärungsansätze. Zum einen den biologischen Ansatz, demnach aggressives Verhalten in der triebhaften Natur des Menschen verankert sei und durch das Erlernen von zivilisiertem Verhalten unterdrückt bzw. überdeckt werde. Desweiterem könnte der kulturelle Kontext Antworten liefern. Man vermutet, dass Verhaltensmuster kulturell definiert und weiter vererbt werden. Daher sei aggressives Verhalten in jenen Gesellschaften zu erwarten, in denen Männlichkeitsattribute wie Mut, Kraft und Angriffslust, zu einem Ideal erhoben werden und in dessen Wertesystem eine zentrale Rolle einnehmen. Aber generell werde von einer psychologischen und soziologischen Perspektive ausgegangen. Demnach besitze jeder Mensch eine latente Gewaltbereitschaft, welche zur Selbstverteidigung dient und nur unter bestimmten Bedingungen aktiviert wird (Calić, 1996, S. 139ff.).
 



3.4.2 In wie fern lassen sich die Täter unterscheiden?
 


Bezogen auf den Bosnienkrieg macht die Balkanexpertin Calić eine grobe Unterscheidung in zwei Tätergruppen. Auf der einen Seite gäbe es die freiwilligen Täter, die entweder aus einer Ideologie heraus oder zur Befriedigung ihres Bedürfnisses Gewalt zu erleben bzw. anzuwenden entsprechende Handlungen vollziehen. Auf der anderen Seite stünden diejenigen, die direkt oder indirekt zur Täterschaft gedrängt werden und nur auf Befehl, aus Angst, infolge sozialen Drucks oder aufgrund von Rachegefühlen sich dazu hinreißen lassen. Die Zahl der ideologisch motivierten Täter sei gering und sie kämen tendenziell aus dem bürgerlich intellektuellen Milieu; während die meisten Personen der Mittel- und Unterschicht zuzurechnen seien (Calić, 1996, S. 141f.).
 

3.4.3 Was begünstigt aggressives Verhalten und welche Motive liegen ihr vor?

Neben den bereits erwähnten ideologischen und persönlichen Gründen, besäßen wirtschaftliche und soziale Anreize ebenfalls ihre Wichtigkeit. Dadurch, dass man einem Militärverband angehört, könne man nicht nur den Schutz der Gruppe genießen und seinen Unterhalt verdienen, sondern auch für sich und seine Angehörigen eine spätere Rente sichern, welche aus der Verbandskasse finanziert wird. Darüber hinaus gäbe es immer auch Personen, die mit der Absicht sozial aufzusteigen aktiv am Kriegsgeschehen teilnehmen. Sei es durch die Mitgliedschaft im Militär, in einer extremistischen Organisation bzw. Partei oder durch das Mitwirken an illegalen Geschäften. Aber ein wesentlich entscheidender Faktor bleibt jedoch der soziale Druck, dem man in Kriegssituationen leichter ausgesetzt sei. Die meisten Täter seien im Grunde nur Mitläufer gewesen oder hätten bestimmten Ritualen gefolgt, in denen Geschlechterrollen und Statushierarchien demonstriert wurden. In diesem Zusammenhang spricht Calić das Thema der Frauenvergewaltigung an, da diese Verbrechen von den Tätern meist gemeinschaftlich begangen worden sind. Im Falle der Massenvergewaltigungen ginge es nicht zuerst darum sich eine sexuelle Befriedigung zu verschaffen, sondern um die Nachricht, die man seinem Opfer und Feinden, mitteilen wollte(55) (Calić, 1996, S. 142f.).

Laut dem Psychologen Nicholas Groth ist für die Ausführung einer Gewalttat der Handlungsrahmen ausschlaggebend. Mutproben und eventuelle Heldentaten, die zur sozialen Anerkennung seitens der Kameraden oder zur Selbstbestätigung führen; Grenzerfahrungen, die in Situationen der Lebensgefahr Solidarisierung und Faszination auslösen können, begünstigen den Umstand, dass man dazu tendiert dem Gruppenzwang nachzugeben und sich mitreißen zu lassen. Zwar besitze der Mensch eine natürliche, psychologische Aggressionshemmung, welches jedoch durch gewisse Mittel abgeschwächt oder sogar ausgeschaltet werden kann. Beispielsweise durch Propaganda, das Herrschen anarchischer Rechtsverhältnisse, das Außerkrafttreten sämtlicher moralischen Kategoriensysteme wie der Religion, dem Verlust gesellschaftlicher und juristischer Sanktionsmechanismen, die Verfügbarkeit von Waffen und die Entfremdung des Menschen von internalisierten Moral- und Rechtsvorstellungen, die man im Laufe der Sozialisation mit auf den Weg bekommen hat (Calić, 1996, S. 144f.).
 




(45) intra-personal, inter-personal, Inter-Gruppen-Konflikt, Inter-Staaten-Konflikt
(46) Bsp.: S. Huntington „Clash of Civilization"
(47) Weitere multikausale Erklärungsansätze: „Theorie des internen Kolonialismus“ von Michael Hechter; „Theorie des ethnischen Wettbewerbs“ von Susan Olzak und Joane Nagel
(48) s. hierzu Symbolischer Interaktionismus und strukturelle Soziologie Webers und Durkheims
(49)Wechselwirkung von Phylo- und Ontogenese bzw. sozialer und individueller Identität 
(50) In der hier verwendeten Literatur wird die Position der fortschrittlichen Gruppe nicht aufgeführt. Aber es ist davon auszugehen, dass durch die Bestrebungen der rückständigen Gruppe die fortschrittliche Gruppe sich in ihrem Status bedroht fühlt, mit denselben Angstzuständen zu kämpfen hat und dieselben Reaktionen aufweisen wird.
(51) Bsp.: Nationalhymnen, Feiertage, Flaggen, Denkmäler, Städtenamen, Bestimmung der Staatsangehörigkeit, Sprache, Wahlmodus
(52) Stichwort: Sicherheitsdilemma
(53) Ethnische Identität nur eine Form kollektiver Identität
(54) vgl. Flohr, 1991, S. 28ff. 
(55) s. Abschnitt 1.2.1 Vergewaltigung